Thema: Deutschland - das Land der Dichter und
Denker?
Ob
Deutschland noch ein Land der Dichter ist, lässt sich aufgrund der Überflutung
des Marktes mit Unterhaltungsliteratur nur sehr schwer sagen. Es ist gut
möglich, dass es in diesem Bereich noch führend ist. Aber was ist mit
Deutschland als dem Land der Denker?
Ein Land der
Denker zeichnet sich dadurch aus, dass es führend ist in Bereichen von
Wissenschaft und Forschung, aber auch im Bereich der Bildung. Wie sieht es hier
nun in Deutschland aus? Bei Forschung und Wissenschaft gerät Deutschland schon
seit Jahrzehnten mehr und mehr ins Hintertreffen. Die Rahmenbedingungen werden
immer schlechter, da die Politik die Arbeitsmöglichkeiten immer weiter einschränkt
und kein Interesse an einer unabhängigen, ergebnisoffenen Forschung und
Wissenschaft hat. Dies bedeutet, dass die Politik der Forschung ein Ergebnis
vorgibt und diese nun die Aufgabe hat, eine Argumentationskette aufzubauen, um
zu diesem Ergebnis zu gelangen. Dies hat nichts mehr mit der Freiheit der
Wissenschaft zu tun. Ein Wissenschaftler, der seinen Beruf ernst nimmt und
nicht als Erfüllungsgehilfe der Politik fungieren will, nimmt sich eines
Problems an und forscht ergebnisoffen. Dies bedeutet, er weiß beim Beginn
seiner Forschung nicht, was am Ende dabei herauskommen wird. Dies ist aber
politisch nicht gewollt.
Hierzu einige
Beispiele:
Ein Klimaforscher, der zu anderen Ergebnissen kommt als die von der Politik
gewünschten, braucht sich in Deutschland über seine Zukunft keine Gedanken mehr
zu machen. Er hat keine. Wissenschaftler, die im Bereich der Atomwissenschaft
und Atomtechnologie tätig sind, können nur noch ins Ausland gehen, da sie hier
so gut wie keine Möglichkeit mehr zum Forschen haben – und dies, obwohl
Deutschland in diesem Bereich führend war.
An diesem
Beispiel möchte ich einmal verdeutlichen, wie es um die Denkfähigkeit der
Deutschen bestellt ist. Deutschland besaß die mit Abstand sichersten Kraftwerke
und die höchsten Sicherheitsstandards weltweit. Durch die einseitig geführte
Diskussion über Sicherheit und Risiken wurde eine Weiterentwicklung dieser
Technologie verhindert. Somit hatten die Betreiberunternehmen auch kein
sonderliches Interesse daran, in diese Technik groß zu investieren, da über ihr
immer das Damoklesschwert des Verbotes schwebte. Den Todesstoß erhielt die
Atomkraft in Deutschland durch ein Ereignis in Japan. In Fukushima explodierte
ein Reaktor. Dieses war die Folge eines Erdbebens und des dadurch entstandenen
Tsunamis. Diese beiden Ereignisse, Erdbeben und Tsunami, in ihrer Bündelung
lösten die Katastrophe aus. Da Japan zu den erdbebenreichsten Regionen der Welt
gehört, legte man beim Bau der Kraftwerke ein Hauptaugenmerk auf diesen
Gesichtspunkt, wie übrigens auch beim Hochhausbau in Japan.
Wie mittlerweile feststeht, hatte das Erdbeben keinerlei Auswirkungen auf den
Reaktor, erst das Zusammenwirken der beiden Ereignisse führte zu der
Katastrophe.
Die Hysterie,
die daraufhin in Deutschland erfolgte, lässt starke Zweifel an der
Denkfähigkeit aufkommen. Während man in Ländern wie Frankreich sein Bedauern
mit dem Schicksal der Japaner bekundete, stellte man die Atomkraft im eigenen
Land nie in Frage. Anders in Deutschland: Hier wurden die Kraftwerke abgeschaltet
und als „Teufelswerk“ gebrandmarkt.
Woher der
Strom nun kommen sollte, stand nicht zur Debatte. Nach dem Motto „der Strom
kommt aus der Steckdose“, wurde hier eine rein auf Populismus basierende
Debatte geführt. Die Atomkraftwerke wurden ebenso geächtet wie die
Kohlekraftwerke (diese sind angeblich so klimaschädlich). Der denkende Mensch
(Politiker sind hier selbstverständlich ausgenommen) hätte schnell merken
müssen, dass hier Argumente ins Feld geführt wurden, die keinerlei Substanz
hatten, sondern hier in bester Goebbels‘scher Manie von den Blockparteien (CDU,
Grüne, SPD) agiert wurde. Es ist nun mal eine Tatsache, dass Deutschland zu den
am wenigsten von Erdbeben betroffenen Regionen der Welt gehört und selbst wenn
es hier mal zu Erdstößen kommen würde, diese mit denen in Japan nicht zu
vergleichen sind. Dass Deutschland zudem noch von einem Tsunami betroffen sein
könnte, ist mehr als unwahrscheinlich. Auch liegen die deutschen Kraftwerke
nicht an der Küste, wie das in Japan der Fall ist, so dass die Flutwelle die
deutsche AKWs nicht erreichen könnte. Trotz dieser offensichtlichen Tatsachen,
jubelt man der Politik zu als sie die Kraftwerke vom Netz nimmt und den Strom
stattdessen in Frankreich oder der Tschechei kauft. Diese Länder haben nämlich
ihre AKW nicht vom Netz genommen, sondern sie denken über einen Ausbau ihrer
Anlagen nach, da durch die „blöden“ Deutschen die Nachfrage stark angestiegen
ist.
Die Folgen
sind offensichtlich: Es werden Arbeitsplätze in Deutschland vernichtet, die
Kosten für Strom in die Höhe getrieben und eine Technik, in der wir mal führend
waren, wird nicht weiterentwickelt. Ein Volk, das sich als denkend bezeichnet,
kann so nicht handeln. Hier hat man es mit einem Volk zu tun, das alle
Kriterien erfüllt, die ein Obrigkeitsstaat benötigt.
Wer sich
fragt, wie ein Volk eine politische Entwicklung wie 1933 zulassen konnte, muss
sich nur ansehen, was heute passiert. Damals wie heute entmachtet die Politik
das Volk und keiner will es sehen. Ist das ein Volk der „DENKER“?
PS. Die beiden
angeführten Beispiele sind nur zwei von vielen. Die Aufzählung ließe sich
beliebig fortsetzen.
RT,
10.09.2012