Thema: Olympia 2012
Die
Olympischen Spiele sind beendet und man beginnt von Seiten der Verbände mit der
Aufarbeitung. Wurden die gesteckten Ziele erreicht und somit die Erwartungen erfüllt?
Hier stellt man schnell fest, dass dies auf Grund von einer völlig überzogenen
Erwartungshaltung der Funktionäre nur zu einem negativen Ergebnis führen kann.
Wie jetzt bekannt wurde, hatte man 86 Medaillen als Zielsetzung vereinbart. In
Peking vor 4 Jahren waren es 41. Wer solche Zielvorgaben macht, kann nur
enttäuscht werden. Hier sollte man die Kompetenz der Personen hinterfragen, die
solche Vorgaben aufstellen und hier auch mal über Konsequenzen nachdenken. Es
sind nicht immer nur die Sportler schuld, sondern auch zu einem wesentlichen
Teil die Funktionäre, die sich gerne mit Nationen wie den USA oder
Großbritannien vergleichen.
Wer sich aber
mal die Sportstätten in diesen Ländern ansieht, wird auch als Laie den
Unterschied schnell erkennen. Das Argument, dass in diesen Ländern die
Wirtschaft zu einem Großteil für den Bau verantwortlich ist, wirft die Frage
auf, warum die Wirtschaft in Deutschland nicht stärker eingebunden wird. Dass
professionelle Trainingsbedingungen in vielen Regionen in Deutschland,
besonders in Hallensportarten, nicht gegeben sind, da die Hallen in der Regel
bis 16.00 Uhr von den Schulen belegt sind, ist eine Tatsache. Hier Abhilfe zu
schaffen sollte die Hauptaufgabe in der Zukunft sein, will man weiterhin konkurrenzfähig
bleiben.
Ein weiteres
Thema, welches immer wieder bei Großveranstaltungen aufkommt, ist die
finanzielle Ausstattung der Athleten. Dass diese nicht optimal ist und man das
Modell überdenken sollte, steht außer Frage. Auffällig ist aber, dass gerade
die Athleten Medaillen geholt haben, die finanziell mit am schlechtesten
ausgestattet sind, während die Topverdiener leer ausgingen. Das Geld scheint
also kein Medaillengarant zu sein. Dies wird besonders deutlich bei den
Mannschaftssportarten: Fußball, Handball, Basketball, Volleyball, Wasserball
und Hockey. Von den möglichen 12 Mannschaften (6 Frauen, 6 Männer)
qualifizierten sich lediglich vier!. Besonders
auffällig hierbei ist, dass die Mannschaften, deren Spieler finanziell am
besten ausgestattet sind (Fußball und Handball) nicht qualifiziert waren. Hier
muss man sich fragen, ob hier das Geld eher eine leistungshemmende Wirkung hat
als eine leistungsfördernde.
Die im
Vergleich völlig unterbezahlten Hockey-Herren gewannen immerhin Gold und
verteidigten damit ihren Titel. Nichts desto Trotz muss man das Fördermodell
auf den Prüfstand stellen und nach Wegen suchen, um die Spitzensportler
finanziell besser ausstatten zu können. Hierbei sollte die oberste Priorität
darin bestehen, sich möglichst von der Abhängigkeit der Politik zu lösen. Denn
wie schädlich politische Einflussnahme ist, können wir in vielen Bereichen
täglich erleben. Würde die Politik bei der Bewertung der Leistung der deutschen
Sportler dieselben Maßstäbe anlegen wie bei ihren Diäten, wären unsere Sportler
weltweit die Topverdiener.