Thema: Türkei

 

 

Die türkische Regierung zeigt sich in diesem Sommer mal wieder von ihrer besten Seite. Mit brutaler Gewalt werden Demonstranten attackiert, Schwerverletzte und Todesopfer billigend in Kauf genommen. Was macht das Ausland? Anders als beim Irak, Iran oder Syrien fällt die Kritik sehr zurückhaltend aus. Statt der Androhung von Sanktionen oder gar eines militärischen Eingreifens, übt man sich im Beschwichtigen. Hier wird einem Despoten freie Hand gelassen, da die USA ein Interesse daran haben, die Türkei bei der Stange zu halten. Aus diesem Grund übt sich auch die EU in Zurückhaltung, statt die Gespräche über einen möglichen Beitritt der Türkei sofort abzubrechen. Man lässt Erdogan gewähren und hält alle Türen weiter geöffnet.

In solchen Situationen hilft oft ein Blick in die Geschichte, was man von Politikern natürlich nicht erwarten kann. Auch wären sie nicht imstande die entsprechenden Schlüsse zu ziehen. Wir wollen es hier aber trotzdem versuchen. Vor nicht allzu langer Zeit (geschichtlich gesehen) in den 30er Jahren des 20 Jahrhunderts verhielt man sich einem Mann gegenüber, der demokratisch gewählt worden war, auch sehr zurückhaltend und lies ihn gewähren. Das Ergebnis war der 2 Weltkrieg. Sehen wir uns Heute die Türkei an und ihre Nachbarn im Süden und Osten, so braucht man nicht viel Phantasie, um sich die zukünftige Entwicklung in dieser Region vorzustellen. Auch hat Erdogan aus seinen Großmachtbestrebungen, ähnlich wie der Herr in den 30er Jahren, nie einen Hehl gemacht.

Somit bleibt nur noch die Frage: Quo vadis Europa!

 

RT, 17.06.2013

 

 

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